Am 3. Dezember, dem Tag des Prozessauftakt im Rondenbarg-Pilotprozess, gibt es von 18 – 19.30 Uhr eine Sondersendung bei Radio dreyeckland und anderen Freien Radios in Kooperation mit der Kampagne „Gemeinschaftlicher Widerstand“.
Der Fall des jungen Italieners steht wie kein anderer für die umkämpfte Aufarbeitung der Gipfelproteste in Hamburg. Michéle Winkler vom Grundrechtekomitee und Aktivistin Emily Laquer sprechen im Dissens Podcast über die juristische Verfolgung von Gipfel-Gegnern, die Zukunft demokratischer Grundrechte und das Buch „Teilnahme verboten“, in dem Fabios Mutter den Prozess ihres Sohnes dokumentiert.
Rechtsanwalt Matthias Wisbar spricht mit Radio Corax (freies nichtkommerzielles Radio in Halle) über das kommende Verfahren zu den Geschehnissen am Rondenbarg. Er war Teil des Ermittlungsausschusses während der G20-Proteste und vertritt einen der Angeklagten in dem Prozess.
Deutsche Ausgabe des Buchs Vietato partecipare erschienen: Im Juli 2017 reist Fabio V. im Alter von 18 Jahren von Italien nach Hamburg und nimmt an einer Demonstration gegen den G20-Gipfel teil. Diese Demonstration wird in der Straße Rondenbarg von der Polizei gestoppt und brutal zerschlagen. Fabio V. wird festgenommen und als Einziger der rund 70 Festgenommenen fast fünf Monate in Untersuchungshaft gehalten, obwohl ihm persönlich keine Straftaten vorgeworfen werden, sondern allein das Aufgreifen am Ort der Auseinandersetzung. Staat, Polizei und Medien hatten schon vor dem Gipfel Stimmung gegen jede Art von Protest gemacht. Jetzt soll ein Exempel statuiert werden. Fabios Mutter, die für die Zeit der U-Haft nach Hamburg übersiedelt, beschreibt im Buch Teilnahme verboten aus persönlicher Sicht den Kampf um ihren Sohn gegen eine Justiz, die – angefeuert von Politik und Medien – zahlreiche Strafverfahren gegen Menschen einleitet, deren Schuld darin besteht, ein grundgesetzlich garantiertes Recht für sich in Anspruch genommen zu haben – das Recht auf gemeinsamen Protest.